FIFA-Skandal: Sponsoren fordern Blatters Kopf

Okt. 6, 2015

Möglicherweise muss Sepp Blatter schon sehr bald seinen Posten als Präsident des Fußball-Weltverbands FIFA räumen. Die schweizerische Justiz ermittelt inzwischen gegen den 79-Jährigen persönlich. Die ersten Sponsoren wagen sich deshalb aus der Deckung und fordern den Kopf des Noch-Präsidenten. Eigentlich wollte Blatter erst zum 26. Februar 2016 zurücktreten. Dieser sei viel zu weit weg, erwidern die Geldgeber.

Sponsoren werden sehr deutlich
Es sind McDonald’s, Coca Cola und das Kreditunternehmen VISA, die den sofortigen Rücktritt Blatters fordern. Die Geldgeber werden dabei sehr deutlich. VISA schreibt beispielsweise, dass man der Überzeugung sei, dass „keine bedeutungsvolle Reform unter der aktuellen Führung“ passieren könne. McDonald’s sieht „den Ruf der FIFA und das Vertrauen in ihre Führung“ durch die Geschehnisse der jüngsten Zeit stark beschädigt. Coca Cola glaubt nicht, dass „ein glaubwürdiger und nachhaltiger Reformprozess“ unter dem gegenwärtigen Präsidenten beginnen könne. Blatter müsse deshalb weg. Man brauche für einen echten Neustart „einen wirklich unabhängigen Ansatz“.

Zur ganzen Wahrheit gehört jedoch, dass nicht alle Sponsoren auf den Skalp Blatters aus sind. Das russische Unternehmen Gazprom, das sich im Staatsbesitz befindet, erklärte beispielsweise, dass man die Unterstützung Blatters fortsetzen werde. In Russland stört man sich schon an dem Gedanken, dass Blatter überhaupt seinen Sitz räumen wird.

Blatter verweigert sofortigen Rücktritt
Der Vorstoß der drei Sponsoren lief erst einmal ins Leere. Blatter denkt im Moment nicht daran, den Präsidentensessel zu räumen. In einem Schreiben seines Anwalts heißt es, er lehne das Ansinnen der Geldgeber „respektvoll“ ab. Der Schweizer sei der Überzeugung, dass es nicht im besten Interesse der FIFA wäre und auch nicht den Reformprozess nachhaltig nach vorne bringen könne, wenn er jetzt sein Amt aufgebe. Dies wird mit Sicherheit nicht das letzte Wort in dieser Angelegenheit gewesen sein.

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