Deutschland vs. Argentinien: Erst genial, dann fatal
Deutschlands Testspiel gegen Argentinien stand von Beginn an unter keinem guten Stern. Erst hagelte es verletzungsbedingte Absagen, dann kam noch die Tragödie in Halle dazu, die ernsthafte Diskussionen um eine Absage der Partie auslöste. Der Zuschauerzuspruch hielt sich ebenfalls in Grenzen, wie so häufig bei Länderspielen in der letzten Zeit. Dortmunds Signal Iduna Park war gerade einmal zur Hälfte gefüllt. Auf dem Platz schien all das dann aber vergessen zu sein – allerdings nur für eine Halbzeit.
Spielbericht: Deutschland spielt nach 2:0 nur 2:2
Der Auftritt des DFB-Teams war schlicht genial und Weltklasse – trotz des ersatzgeschwächten Teams, in dem Luca Waldschmidt und Robin Koch sogar in der Startelf standen. Leider gilt dieser positive Befund nur für die ersten 45 Minuten. In der zweiten Halbzeit verkehrte sich alles, was zuvor genial war, ins fatale. Und zur ganzen Wahrheit gehört auch, dass Argentinien ebenfalls nur mit einer B-Elf angetreten war.
Aber der Reihe nach: Der beste Mann auf dem Platz war mit Abstand Serge Gnabry. Der Bayern-Star brachte das DFB-Team früh in Front (15. Minute). Zudem legte er das 2:0 durch Kai Havertz wunderschön auf (22.). Er war ein ständiger Unruheherd und für die Argentinier lange einfach nicht zu fassen. Deutschland agierte zudem sehr konzentriert. Einzig an der Chancenauswertung haperte es.
In der zweiten Halbzeit wurde das DFB-Team dann allerdings zu fahrig. Man könnte es auch als zu überheblich bezeichnen. Und dies rächte sich, insbesondere nachdem Gnabry ausgepumpt das Feld verlassen hatte. Argentinien kam zu immer besseren Gelegenheiten. Bayer Leverkusens Lucas Alario erzielte schließlich das 1:2 (66.). Lucas Ocampos steuerte in der Schlussphase den Ausgleich bei (85.). Insgesamt war das Unentschieden absolut gerecht. Jede Seite spielte eine Halbzeit ausgesprochen stark und eine extrem schlecht.