Der etwas andere Triumph von Hannover 96
Es gibt eine Phrase im Fußball, die von Spielern und Verantwortlichen nach Siegen strapaziert wird, die weder überzeugend noch sonderlich verdient waren: „Hauptsache gewonnen“. Möglicherweise wird man sich eben dies auch bei Hannover 96 nach dem jüngste Testspiel denken. Gegen Roter Stern Belgrad siegten die Niedersachsen mit 3:2. Mann des Tages war Angreifer Artur Sobiech. Die Geschichte des Spiels war jedoch eine andere: Die Serben waren selbstverantwortlich für ihre Niederlage.
Belgrad lässt Hannover wieder auffüllen
Sobiech sollte alle Treffer der Niedersachsen an diesem Tag erzielen – und zwar in der 25., 38. und 81. Minute. Eigentlich stand er nicht in der Startelf und als er ins Team kam, lag seine Mannschaft bereits mit 0:2 zurück. Doch tatsächlich war dies nicht die Geschichte dieses Tages, die man später als „kurios“, „merkwürdig“ oder „anders“ bezeichnen sollte: Roter Stern Belgrad hatte seine beiden Treffer schon nach zwölf Minuten erzielt, dann flog Hannovers Joselu mit einer roten Karte vom Feld. Dies war in der 14. Minute. Die Serben, die sich wohl spätestens zu diesem Zeitpunkt wieder sichere Sieger fühlten, gaben in der Folge eine Lehrstunde im Fairplay: Sie setzten sich beim Schiedsrichter dafür ein, dass 96 sein Team wieder auffüllen durfte. In der Folge kam Sobiech aufs Feld, der sich mit drei Treffern für diese große Geste der Belgrader bedankte.
Weitere Neuzugänge durften in der zweiten Hälfte ran
Während die Fans der Niedersachsen wenig von ihrem neuen Sturmführer Joselu zu sehen bekamen, durften sie in Hälfte Nummer zwei wenigstens Hiroshi Kiyotake und Ceyhun Gülselam bei der Arbeit zuschauen. Beide machten allerdings noch nicht den Eindruck, als würden sie dem Team direkt helfen können, sondern agierten noch als Fremdkörper. Ihre fußballerische Klasse konnte man trotzdem sehen. Gestört hat es an diesem Tag allerdings keinen Fan der 96er. Die eigentliche Geschichte des Spiels schrieb schließlich Sobiech.